Anonyme, zeitgenössische Transkription
Beethovens berühmte 9. Violinsonate aus dem Jahre 1802 war von Beginn an einem kleinen, hochprofessionellen Virtuosenkreis und dem Konzertpodium vorbehalten. Gleichwohl galt die gehobenen Hausmusik-Szene immer noch als wichtiger und zahlungskräftiger Kundenkreis für die Verlage, und so wurde auch die Kreutzersonate kurzerhand zum Streichquintett umgearbeitet und jenem zum Kauf angeboten.
Diese Transkription ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Erstens nimmt sie in der Besetzung mit 2 Celli jene des großen Quintetts von Franz Schubert vorweg, zweitens handhabt der Bearbeiter den Urtext recht frei, bricht den Klaviersatz im Streicherensemble in großer Könnerschaft auf und würzt ihn mit eine an Boccherini erinnernden, mediterranen Frische.
Die Stimme des Primarius ist übrigens beinahe original übernommen, insofern findet sich immer ein Geiger, der das Stück mal geübt hat…
Im Konzertsaal von hohem, kammermusikalischem Anspruch ist es dennoch auch für Amateure eine große Freude, die Beethoven’schen Strukturen musizierend zu erfahren, und daher ist das Quintett – trotz der großen Schwierigkeit – auch jenen anzuempfehlen.
Ausgaben
Partitur (72 Seiten), Metall-Spiralbindung |
28,00 € |
5 Stimmen, mittengeheftet |
45,00 € |