Originalfassung
Dvoraks hochprämiertes Examenswerk, das Streichquintett G-Dur op. 77 (ursprünglich op. 18) aus dem Jahre 1875, besaß ursprünglich eine fünfsätzige Anlage, in der die erhaltenen 4 Sätze um ein „Intermezzo“ ergänzt wurden. Jenes „Andante religioso“ lag Dvorak offensichtlich so sehr am Herzen, dass er es insgesamt dreimal neu setzte: Ursprünglich im Streichquartett e-moll von 1869 beheimatet, (welches Dvorak selbst nie veröffentlichte), verwendete er es zunächst in jenem Streichquintett wieder, bevor er es als „Notturno H-Dur“ für Streichorchester in etwas umfangreicherer Form endlich herausgab.
Tatsächlich ist das Werk in seiner Intimität und stilistischen Geschlossenheit ein Kleinod, das auch in der Streicherfassung viel zu selten aufgeführt wird. Es ist eigentlich eine Orgelpunkt-Fantasie auf einem tiefen Fis, welche schließlich in eine der innigsten melodischen Phrasen mündet, die Dvorak je eingefallen sind.
Die vorliegende Edition basiert auf der Originalpartitur der Quintettfassung, verwendet aber aus Gründen der Eigenständigkeit als Einzelwerk die Einleitungstakte der späteren Orchesterfassung. Wer dies nicht möchte, etwa weil er den Satz ins Quintett zu integrieren gedenkt, kann die Takte 1-4 ersatzlos streichen.
Partitur (6 Seiten) & Stimmensatz, mittengeheftet |
20,00 € |