Der österreichische Komponist Felix Petyrek, 1892 in Brünn geboren, war Schüler von Franz Schreker, galt als einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Musik im deutschen Sprachraum und machte zudem als Professor für Klavier und Musiktheorie von sich reden. Seine wissenschaftliche Aufmerksamkeit galt dem Sammeln osteuropäischer und kleinasiatischer Folklore, was die stilistische Vielseitigkeit seiner Werke förderte. Die labile Gesundheit zwang ihn – nach Lehrstellen in Wien, Salzburg und Berlin - zur Umsiedlung in wärmere Gefilde, so führte ihn sein Weg nach Abbazia (heute: Opatja) / Istrien und ans Athener Konservatorium. Die Trennung von seiner kulturellen Heimat trug möglicherweise zum frühen Vergessen jenes begabten Komponisten bei. Nach dem 2. Weltkrieg lehrte er wieder in Stuttgart und Wien, die Zeit war aber über seinen Kompositionsstil hinweggeschritten.
Das große, dreisätzige Trio aus dem Jahre 1921 gehört zu den zahlreichen ungehobenen Schätzen seines Schaffens. Im ersten Satz noch spätromantisch anmutend entwickelt sich in der "Sérenade désesperée" ein an Schostakowitsch gemahnender, bitterer Humor, bevor sich der Komponist im finalen Rondo ("Tempo di Foxtrott") von seiner pointiert humorvollen Seite zeigt.
Die vorliegende Ausgabe ist der Erstdruck, zur Vorlage diente das akkurate Manuskript des Komponisten.
Im Lieferumfang sind Klavierpartitur (76 Seiten) und Streicherstimmen