Eine weitere Orchesterbearbeitung von Schuberts d-moll-Quartett ? War das wirklich nötig? – Ja, denn die sogenannte „Mahler-Fassung“ ist höchst zweifelhaft, da es sich lediglich um die Veröffentlichung einer mit Randnotizen aus Gustav Mahlers Hand versehenen Partitur handelt, die bestenfalls als Vorbereitung einer Orchesterfassung verstanden werden können.
Man darf die Frage stellen, ob es überhaupt sinnvoll ist, ein solch perfektes Streichquartett wie Schuberts „Tod und Mädchen“ für Orchester zu setzen. Als passionierter Streichquartettspieler muss ich die Frage verneinen! Andererseits ist das Werk aus dem Repertoire professioneller Streichorchester nicht mehr wegzudenken: Auf diesem Niveau hat uns die Wiener Romantik kein Originalwerk hinterlassen! Und ungeachtet jeder Problematik in der Transkription zentraler Momente des zweiten Satzes, verfehlt das Quartett auch in der Orchesterversion seine umwerfende Wirkung beim Publikum nicht.
Besondere Herausforderungen stellte auch die „Erfindung“ der Bassstimme: Wie hätte Schubert diese wohl gestaltet? Ich habe mich hier von Werken wie dem Oktett und dem Forellenquintett inspirieren lassen, Urtext-Fanatiker mögen mir dies verzeihen!
Die Bearbeitung, ein Auftrag des Württembergischen Kammerorchesters, wurde von jenem bisher etwa zehnmal aufgeführt und für das DeutschlandradioKultur am 5.6.2014 auf der Wartburg live eingespielt.
Partitur (130 Seiten) Metallspiralbindung |
32,00 € |
Stimmensatz, mittengeheftet |
239,00 € |