In den Jahren 1892-95 folgte Dvorak dem Ruf als Direktor des "National Conservatory of Music" nach New York, um –als Experte sozusagen – kompositorische Wege zur Schaffung einer amerikanischen Nationalmusik aufzuzeigen. So begabt Dvorak als Komponist war, so erfolglos schien er als Pädagoge zu sein: Von dem gesamten Projekt, dass sich im Wesentlichen im Sammeln von folkloristischen Melodien und Rhythmen erschöpfte, blieben der Nachwelt einzig jene Werke erhalten, die der Meister selbst – als Studienobjekte für seine Studentenschaft – aus dem gesammelten Material herstellte. Mehr noch: Sie avancierten zu Dvoraks berühmtesten Kompositionen: Das „amerikanische“ Streichquartett op. 96, das Cellokonzert op. 104, die 9. Sinfonie „aus der Neuen Welt“ op. 95 ! Weitere Kompositionen mit „amerikanischem“ Tonmaterial sind hingegen weniger bekannt. Dazu zählt das Streichquintett Es-Dur op. 97, wegen seiner Rhythmen auch als „indianisches“ Quintett bezeichnet. Die vorliegende Bearbeitung nutzt Dvoraks Fünfstimmigkeit für das Streichorchester und koloriert die großformatigen Sätze durch instrumentatorische Farbwechsel. Außerdem wurde das Werk von Es-Dur nach D-Dur transponiert, um die enormen technischen Schwierigkeiten – mit ein Grund für den mangelnden Beliebtheitsgrad – zu minimieren, was angesichts des zu Dvoraks Zeiten noch schwankende Kammertons durchaus vertretbar ist. Die Bearbeitung wurde für das Württembergische Kammerorchester geschrieben und ist technisch entsprechend anspruchsvoll, dürfte aber auch unter Amateurorchestern Freunde finden. Besonders eignet es sich als Ergänzung zu „amerikanischen“ Programmen, also etwa gemeinsam mit dem Barber-Adagio, oder Klarinettenkonzert und Appalchian Springs von Aaaron Copland.
Partitur (109 Seiten, Metall-Spiralbindung) 46,- €
Simmensatz (6.5.4.3.2), mittengeheftet 210,- €