Mit der Neuausgabe der „Suite basque“ ist Pellazino ein editorischer Volltreffer gelungen. Der Pariser Romantiker Charles Bordes, Schüler von César Franck und Mitglied der „Schola Cantorum“ genoss zu Lebzeiten hohes Ansehen. Nach seinem Tod verschwanden seine Werke aus dem Konzertleben, nicht zuletzt aufgrund der Rückhalte-Politik französischer Verlage. Im Auftrag des französischen Kulturministers reiste er ins Baskenland, um baskische Volksmusik zu sammeln. Im Ergebnis entstanden verschiedene Werke, die melodisches und rhythmisches Material jener Musik zur Vorlage hatten, so auch diese „Suite basque“ für Flöte und Streichquartett.
Es handelt sich um eine viersätzige Suite mit den Satzbezeichnungen: Prélude, Intermezzo (Tempo di Zortzico), „Paysage“ und „Pordon Dantza“. Sie eröffnen uns eine unbekannte Facette europäischer Folklore, wobei die kammermusikalische Gestaltung und die subtile Harmonisierung der archaisch anmutenden Melodik ein feinsinniges Gespür und eine große Liebe zu jener Musik verrät.
Bei der Neuausgabe wurden Druckfehler des Erstdrucks eliminiert und einige sehr behutsame Kürzungen vorgenommen (insbesondere Pausen und Fermaten betreffend), die seine Bühnenwirksamkeit erhöhen.
Die „Suite basque“ gehört in den Notenschrank eines jeden Flötisten, und sie ist auch für die Bühne ein besonders dankbares Werk, wie der Herausgeber aus eigener Erfahrung weiß.
Eine Fassung für Flöte und Streichorchester wird demnächst ebenfalls erscheinen.
Für Amateure ist das Werk recht anspruchsvoll (Doppelgriffe, Intonation), aber sehr lohnend fürs gemeinsame Musizieren.
Partitur (54 Seiten), Metallspiralbindung & Stimmensatz, mittengeheftet |
42,00 € |