Hans Koessler wurde - wie sein Cousin Max Reger- in der Oberpfalz geboren und erhielt in München eine Organistenausbildung bei Joseph Rheinberger. Als Theorielehrer ging er zunächst ans Dresdner Konservatorium, ein Kapellmeister-Engagement am Kölner Stadttheater schloss sich an. Seine Lebensstelle fand er schließlich am Konservatorium Budapest, an welchem er bis 1908 Komposition unterrichtete. Zu seinen Schülern zählen Namen wie Kodály, Bartok, Kálmán, Dohnányi und Weiner.
Koessler fühlte sich dem hochromantischen Stil Johannes Brahms' verpflichtet, und seine Werke belegen dies unüberhörbar, gleichwohl sie Eigenständigkeit vermitteln. Von seinen über 130 Kompositionen sind die meisten verschollen, Koessler, der ledig war und ständig den Wohnsitz wechselte, deponierte seinen Hausstand häufig bei Freunden und lebte zuletzt verarmt und pflegebedürftig über einem Ansbacher Wirtshaus, in welchem er auch verstarb.
Welcher Wert mit seinen Kompositionen verlorenging, erahnen wir beim Studium der 12 Kammergesänge, die dank der Recherche des Verlages und der Mithilfe des Oboisten Lajos Lencsés hier erstmals in einer Gesamtausgabe vorliegen! Sie ist Teil der neuen Verlagsreihe "Edition Lajos Lencsés", welche zahlreiche, unbekannte Kammermusikwerke unter Mitwirkung der Oboe vorstellen wird.
Die instrumentalen Anforderungen sind durchaus auch für Amateure zu bewältigen.
Singpartitur, 59 Seiten, Metallspiralbindung: 32 €
Stimmensatz (Ob,Hr,2 Vl.,Va.,Vc), mittengeheftet: 49 €